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Neue Wege in der Kirche

A. Pastoraler Zukunftsweg im Erzbistum Köln

Drängende Fragen und Aufgaben im Bistum und in der Pfarrei im Jahr 2021

Das Jahr 2020 hat die Kirche gerade auch in Deutschland bis ins Fundament erschüttert und existentiell wichtige Fragen aufgeworfen, auf die in diesem Jahr Antworten gefunden werden müssen. Wie kann der Glaube bei den Menschen, die sich verunsichert, verärgert oder enttäuscht von der Kirche abwenden, neu entfacht oder gestärkt werden? Wie können Kirche und Gemeinde wieder als Ort lebendiger Christusbegegnung erfahren werden? Wie finden die Gläubigen den Weg zurück in unsere Kirchen und ins Gemeindenleben? Wie und wann werden die großen drängenden Fragen des Synodalen Wegs beantwortet? Wie sehen die neuen Etappen des Pastoralen Zukunftsweges in unserer Diözese aus und wie werden sie unsere Pfarrei verändern? Wo können, dürfen und müssen eine jede und ein jeder von uns Gemeinde und Kirche mitgestalten?
Diesen Fragen müssen sich alle Verantwortlichen in der Kirche stellen - aber sie sind auch uns allen als Getaufte zgerichtet. Wir alle müssen darauf Antworten finden und leben - in Wort und Tat.
Am Ende des letzten Jahres hat unser Erzbischof Rainer Maria Woelki allen Gemeinden der Diözese bereits einen konkreten Auftrag für den Pastoralen Zukunftsweg gegeben, der schnellstmöglich in Angriff genommen werden soll:

1. Etappenschritt:
Vision 2030 SCHÖPFUNGSVERANTWORTUNG

Mit dem Visionspapier „Klimapositives und nachhaltig schöpfungsfreundliches Erzbistum Köln“ ruft Kardinal Woelki dazu auf, konkrete Maßnahmen zu planen und zu ergreifen, mit denen wir Schöpfungsverantwortung als Christen in unserer Pfarrei wahrnehmen.
Ausgangspunkt für das Visionspapier ist die Frage von Papst Franziskus in seiner Enzyklika "Laudato Si" an alle Menschen guten Willens: „Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?“
Der Erzbischof hat eine "Stabsstelle Umweltmanagement" eingerichtet, die sich diesem Thema speziell widmet, die Ideen und Anregungen entwickelt und die Gemeinden bei eigenen Projekten unterstützt und begleitet.
Mehr zum Thema auf >> unserer Website >> auf der Website des Erzbistums




B. Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland

 
Dritte Synodalversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt am Main eröffnet
„Es geht um eine Kirche ohne Angst“
Die dritte Synodalversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland ist heute (3. Februar 2022) in Frankfurt am Main eröffnet worden. Insgesamt nehmen 218 Synodale an der Konferenz teil, die bis zum Samstag dauert.
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und Präsidentin des Synodalen Weges, Dr. Irme Stetter-Karp, betonte, dass das ZdK bereit sei, die Kirche zu verändern. „Ich will Veränderungen sehen, ich möchte, dass ich ZdK-Präsidentin in einer gerechten Kirche sein kann. In einer Kirche, die sich nicht zuerst darum sorgt, ob und wie sie aus ihrer Glaubwürdigkeitskrise kommt, sondern darum, wie sie Gerechtigkeit herstellt: für die Opfer sexueller Gewalt, für die vielen Betroffenen, für Kirchengemeinden, für Familien, für Menschen, deren Leben durch die Kirche nicht besser, sondern schlechter geworden ist. Das muss ein Ende haben“, so Dr. Stetter-Karp. Wenn die Kirche ein Ort der Hoffnung sein solle, dürfe in ihr Diskriminierung keinen Platz haben. Die ZdK-Präsidentin fügte hinzu: „Wir bitten um Segen für unseren Weg. Und wir wollen Segen sein – für alle, die völlig zurecht erwarten, dass wir hier in Frankfurt etwas reißen, dass wir erkennbar werden mit unserem Geist der Reform und der Gerechtigkeit. Ich hoffe, das gelingt uns. Ich möchte unbedingt, dass es gelingt.“ >>



Bei der Vollversammlung des Diözesanrates im Bistum Magdeburg im Mai stand das Thema des Synodalen Weges  auf der Tagesordnung. Torsten Kasimirek hielt ein sehr informatives Einstiegsreferat, das die Intention und den bisherigen Verlauf des Synodalen Weges aufzeigt >> Download des Referats




Positive Rückmeldungen aus dem Online-Treffen. Z.B. Bischof Dr. Franz-Josef Bode, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz: "In einer so durch die Pandemie und die Aufarbeitung des Missbrauchs herausgeforderten Kirche ist diese Online-Gemeinschaft ein von mir nicht erwartetes Zeichen der Hoffnung und des überraschenden Wirkens des Geistes Gottes“. >> mehr auf der Themenseite "Synodaler Weg"


Synodaler Weg der deutschen Kirche 2. Konferenz
- überschattet von Situation im Erzbistum Köln

Das Präsidium des Synodalen Weges hat zu Beginn der gestrigen Sitzung (04.02.2021) eine Erklärung mit dem Titel "Transparenz und Verantwortung" abgegeben. Darin übt das Gremium, dem der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und ZdK-Präsident Thomas Sternberg angehören, Kritik an der Aufarbeitung von Missbrauch im Erzbistum Köln.  - Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert Auszüge der Erklärung:

„Die Vorgänge im Erzbistum Köln um die Bestellung, Nichtveröffentlichung und Neuvergabe von Gutachten haben dazu geführt, dass Viele am Willen kirchlicher Autoritäten zu vorbehaltloser Aufklärung zweifeln. Unabhängig von der Frage des guten Willens der Beteiligten, unabhängig von Absichten, Motiven und der Einschätzung einzelner Sachverhalte: Es sind erhebliche Irritationen entstanden und es ist ein Verlust an Vertrauen eingetreten, der nur schwer wieder behoben werden kann. Nicht wenige verlassen nicht zuletzt deshalb die Kirche. Wir möchten klarstellen:

1. Rechtsverstöße, pflichtwidriges Verhalten und Verfahrensfehler müssen überall rechtskonform und ohne Ansehen der Person geahndet werden,…
2. Alle, die in Diözesen, in Orden und kirchlichen Organisationen Leitungsverantwortung tragen, stehen in der Pflicht zu einer umfassenden juristischen, historischen, ethischen und theologischen Aufarbeitung ... Die Aufarbeitung muss den berechtigten Erwartungen der Betroffenen genügen. ... Strukturen der Vertuschung müssen aufgedeckt und beseitigt, die Namen der Verantwortlichen genannt, die Ergebnisse der Untersuchungen öffentlich gemacht werden. ... Auch diejenigen, die keine kirchliche Leitungsposition bekleiden, müssen sich selbstkritisch fragen, inwiefern ihr Tun, ihr Unterlassen und ihr Schweigen Missbrauch und Vertuschung begünstigt haben.
3. Alle, die in der Kirche Leitung ausüben, müssen die Konsequenzen tragen und sie gegebenenfalls auch selbst ziehen, wenn sie im Umgang mit Missbrauch Recht gebrochen, Pflichten verletzt oder gravierende Fehlentscheidungen getroffen haben. Dabei kann auch ein Rücktritt kein Tabu sein. Eine juristische Beurteilung ist unabdingbar, aber nicht hinreichend. Es muss selbstverständlich sein, dass sich die Verantwortlichen an den rechtlichen, kirchenrechtlichen, moralischen und geistlichen Ansprüchen messen lassen, die mit ihren Ämtern verbunden sind.
4. Alle Bischöfe müssen verbindliche Verfahren etablieren, um vor dem Kirchenvolk öffentlich Rechenschaft ablegen zu können. Denn sie tragen Verantwortung nicht nur gegenüber dem Papst und dem Kollegium der Bischöfe, sondern auch gegenüber den Gläubigen in ihrer Diözese und darüber hinaus für die Kirche in unserem Land und weltweit. Ein Bischof braucht, um sein Amt ausüben zu können, das Vertrauen der Gläubigen seiner Diözese...."